Interview zum Saisonstart

Unser Co-Trainer Lukas Schmidt und der Cheftrainer der zweiten Männermannschaft Walter Jänicke stellen sich einigen Fragen vor dem Saisonstart.

Walter, lass uns beide beginnen. Stell dich unseren Fans doch erst einmal selbst vor!

Ich bin gebürtiger Sachsen-Anhaltiner und seitdem ich denken kann ein Fußballfan. Ich startete meine Karriere in meiner Heimat und wechselte 1970 zum Halleschen FC Chemie. Dort spielte ich als Torhüter in der DDR-Oberliga und in der 2. DDR-Liga. 1976 zog ich aus familiären Gründen in den Thüringer Wald und wechselte somit zur BSG Motor Suhl. 1986 lief ich im Trikot des Robotron Zella-Mehlis auf und beendete zur Wende meine Karriere als aktiver Spieler. Auch mein Sohn spielte aktiv Fußball beim 1. Suhler SV. Was mich nach der Wende dazu brachte eine Karriere als Trainer zu beginnen, was ursprünglich gar nicht geplant war. Dort trainierte ich die 2. Mannschaft des SSV. 1994 wechselte ich als Cheftrainer zum TSV Zella-Mehlis. Weitere Standorte meiner Trainerkarriere waren unter anderem VFL Meiningen, Unterkatz, FC Steinbach-Hallenberg und zuletzt die SpVgg Geratal. Als dann Corona kam, hatte ich persönlich einen Schlussstrich gezogen und meine Fußballkarriere als beendet erklärt.

An welchen großen Erfolg erinnerst du dich am liebsten in deiner Karriere?

Als Spieler holten wir mit dem Halleschen FC Chemie 1970/71 den 3. Platz in der DDR-Oberliga.  Als Trainer feierte ich 2012/13 mit der SpVgg Geratal die Meisterschaft in der Landesklasse und den damit verbundenen Aufstieg in die Verbandsliga. Im darauffolgenden Jahr wurden wir 5. in der höchsten Spielklasse Thüringens.

Wie kam es zu einem Wechsel nach Zella-Mehlis?

Ich kenne Rick Brandl seit langer Zeit und wir haben ein sehr gutes Verhältnis. Er hatte mich oft gefragt, ob ich mir etwas vorstellen könnte. Dieses Jahr habe ich mich dann dazu entschieden, den neuen Verein zu unterstützen und übernahm die Verantwortung als Cheftrainer der 2. Mannschaft.

Also hast du deine Arbeit mit der Saisonvorbereitung begonnen. Lass uns auf diese zurückblicken. Wie fällt dein Fazit aus?

Ich muss ehrlich gestehen, dass aufgrund meiner Karriere, es sehr ungewohnte Verhältnisse für mich sind. Aber auch ich habe überraschend festgestellt, dass sogar die Spieler in der Kreisklasse taktische Vorgaben annehmen und diese auch versuchen auf dem Platz umzusetzen. Unser Training hat ein sehr gutes Niveau und ich hoffe, dass alle Spieler in Zukunft versuchen werden dieses Training wahrzunehmen. Ich denke die Testspiel- und Trainingsbeteiligung ist noch ausbaufähig. Aber ich konnte bei einigen meiner neuen Schützlinge schon in der kurzen Zeit eine Leistungssteigerung verzeichnen.

Wie stellst du dir deine zukünftige Arbeit als Trainer beim FCZM vor?

Mit Steve Hertel habe ich einen guten Co-Trainer an meiner Seite und die Arbeit mit ihm ist angenehm. Altersbedingt werde ich von Saison zu Saison neu entscheiden, wie es mit meiner Person weitergehen soll.

Die Kreisklasse ist die unterste Liga in Thüringen. Welche Ansprüche stellst du an dein Team und welches Ziel verfolgt ihr?

Ich bin der Meinung, dass es immer wichtig ist wie alle Mannschaften eines Vereins abschneiden. Wir verfolgen als Saisonziel das „gesicherte Mittelfeld“. Wir haben junge Spieler, die wir auf zukünftige Einsätze in der 1. Mannschaft vorbereiten wollen. Leider sind die Leistungsunterschiede zwischen den Spielern sehr groß. Diese Unterschiede wollen wir im Laufe der Saison minimieren. Unterm Strich freue ich mich auf die Saison, auf die Zusammenarbeit mit Steve, den Spielern und dem Trainerstab.

 

Lukas, lass uns ebenfalls ein Resümee zur Vorbereitung ziehen.

Wie es wahrscheinlich jeder Verein kennt, fällt die Urlaubszeit mit der Vorbereitung überein. Von daher hatten wir viele Möglichkeiten etwas zu experimentieren und Formationen, sowie Spieler auf ungewohnten Positionen auszuprobieren. Die Trainingseinheiten haben wir sowohl intensiv als auch spaßbetont absolviert. Ich denke wir sind also gut vorbereitet und vor allem heiß auf die Pflichtspiele!

Es steht die zweite Saison für den FC Zella-Mehlis an. Die erste Saison musste leider pandemiebedingt abgebrochen werden. Wie hast du die Saisonannullierung aufgenommen?

Leider habe ich schon damit gerechnet, sodass es mich nicht überrascht hat. Schade fand ich es dennoch, da wir uns als Verein einiges für die übrigen Spiele vorgenommen hatten. Dass wir gut auf diese Zeit vorbereitet waren, haben dann alle in den Pokalspielen gesehen.

Durch den Kreispokalsieg hat der FCZM sich für den Ligapokal qualifiziert. Welche Chancen siehst du in diesem neuen Wettbewerb?

Im sportlichen Sinne finde ich persönlich den Vergleich mit höherklassigen Mannschaften sehr spannend. Ich denke es wird auch viele Zuschauer interessieren, wie wir uns dabei behaupten können. Natürlich wollen wir soweit kommen, wie es geht. Und wie wir in der vergangenen Saison gesehen haben, ist im Pokal alles möglich.

Der FCZM hat dieses Jahr eine Zweite Mannschaft angemeldet. Wie soll die Zusammenarbeit zwischen 1. und 2. Mannschaft praktisch aussehen?

So wie wir es aktuell auch praktizieren, sollte es auch weiterhin laufen. Im engen Austausch innerhalb beider Trainerteams ist für jeden Spieler die Möglichkeit gegeben, sich im Training zu zeigen und für Einsatzzeiten zu empfehlen. Außerdem ist es super, dass wir weiterhin viele Neuzugänge zu verzeichnen haben und ich hoffe, dass das Interesse an unserem Verein weiterhin groß bleibt, wir investieren alle viel Zeit und Enthusiasmus.

Welche Ansprüche stellst du an dein Team und welche Ziele verfolgt ihr?

Mit der Vereinsgründung wollten wir den sportlichen Ehrgeiz nach Zella-Mehlis zurückbringen und das ist auch weiterhin die Marschroute. Ich wünsche mir, dass unser Team weiter so zusammenwächst, wie es sich bei den letzten Pokalspielen gezeigt hat. Dann haben wir eine gute Ausgangssituation, um in allen Wettbewerben vorne anzugreifen.

Was wünscht ihr euch persönlich für die Zukunft des FCZM?

Dass wir weiter unsere Ziele stetig verfolgen und eine Einheit sind! Außerdem sollte immer eine gehörige Portion Spaß mit dabei sein, egal ob man als Spieler oder Funktionär für den Verein tätig ist.

Vielen Dank für das Interview, wir wünschen beiden Mannschaften viel Erfolg für die kommenden Aufgaben.

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