Bericht: Ralf Ilgen / insuedthueringen.de, Foto: Ralf Ilgen
Durch einen 3:1-Heimsieg gegen den FC Zella-Melis zieht die SG Herpf in das Halbfinale des Fußball-Ligapokals Rhön-Rennsteig ein. Was gab den Ausschlag zum Erfolg?
Ein über weite Strecken offenes Ligapokal-Viertelfinale gewann der Kreisoberligazweite Herpf gegen den Dritten der Ligatabelle, den FC Zella-Mehlis, letztlich wegen der größeren Effektivität verdient.
Das Ligaspiel der beiden Kontrahenten war beim Endstand von 5:5 sehr torreich. Zur Pause musste man sich fragen, wie das ging, hatten beide Teams doch vor dem Seitenwechsel ihre teils sehr guten Gelegenheiten meist kläglich vergeben. Das ging schon in der Anfangsphase los, als Fuchs auf der einen Seite aus fünf Metern, mit dem Rücken zum Tor stehend, über die Latte schoss. Auf der Gegenseite war das 0:1 nach einem schulmäßigen Angriff des FC fällig, aber Jrab schob die Kugel am leeren Tor vorbei (10.). So oder ähnlich ging es weiter, wobei die Gäste zwingender in ihren Aktionen wirkten.
Beide gingen hohes Tempo, agierten aber im letzten Drittel oft ungenau oder umständlich. So zögerte Hess im Strafraum zu lange mit seinem Abschluss (20.). Sonst war meist der Gast am Drücker, aber Herpf stand defensiv gut. Ein paar Mal wurde es doch gefährlich, wie bei Riedels Solo in der 35. Minute. Aber sein Schuss aus spitzem Winkel fand nicht den Weg ins Tor. Das 0:0 zur Pause war für Herpf etwas schmeichelhaft.
Stärker bricht den Bann
Nach der Pause machten die Herpfer, denen wie den Gästen etliche Stammspieler fehlten, dann schnell Nägel mit Köpfen. Einen schönen Angriff über rechts veredelte Stärker im Nachsetzen aus zehn Metern zum 1:0 (50.). Und nur fünf Minuten danach fiel gleich der zweite Treffer. Schulmäßig spielten sich die Gastgeber über die rechte Seite mit direkten Pässen durch, Kämmer legte von der Grundlinie zurück und der völlig freie Hess vollendete (2:0/55.). Das schockte die Gäste aber wenig, denn kurz darauf prüfte Smirat den Herpfer Schlussmann, der auf dem Posten war.
Bei den Gästen fehlte weiter die Genauigkeit im letzten Drittel. So wurden gute FC-Angriffe immer wieder gestoppt. Bezeichnend für das Spiel der Gäste war die Szene in der 68. Minute, als Dudek durch das Mittelfeld spazierte, drei Herpfer austanzte, dann aber beim Abschluss den Ball nicht traf. Nicht nur in dieser Szene war mehr drin. Die endgültige Entscheidung fiel in der 75. Minute. Zweimal wurde bei Fouls an Fuchs Vorteil laufen gelassen, als er dann im Duell mit FC-Schlussmann Lange zu Boden ging, gab es Strafstoß. „Das war eine 50:50-Sache“, war Fuchs nach dem Spiel ehrlich. Julian Hess verlud Lange vom Punkt und es stand 3:0. Den Ehrentreffer für die Gäste erzielte Lukas Riedel ebenfalls vom Strafstoßpunkt in der 88. Minute. Mehr gelang den Gästen auch in der langen Nachspielzeit nicht mehr.
Philipp Röser, der aufseiten der Gäste Trainer Rick Brandl vertrat, war natürlich nicht zufrieden. „Wir haben zu Spielbeginn etwas gebraucht, waren dann aber die bessere Mannschaft. Zur Pause hätten wir führen müssen. Die zweite Hälfte war dann wild. Nach dem Rückstand fiel das zweite Herpfer Tor viel zu schnell“, so der Zella-Mehliser. „Wir wollten dann mit den Wechseln noch etwas bewirken, konnten das Spiel aber nicht mehr rumreißen. Mit dem 3:0 durch den wie ich finde unberechtigten Elfmeter, war das dann gelaufen.“ Anders sah das natürlich auf Herpfer Seite aus. „Nach gutem Start mit guten Chancen unsererseits sind wir dann unter unseren Möglichkeiten geblieben, haben irgendwie lethargisch gespielt. Nach der Pause war das dann viel besser und da waren wir auch effektiv vor dem Tor. Hinten raus haben wir es dann sehr gut verteidigt“, sagte Herpfs Trainer Christian Hutterer.
Hier gehts zum Artikel: