Der Arbeitersportverband hat eine Tradition, die bereits vor dem ersten Weltkrieg begann und erst durch den Machtantritt der Nazis ein Ende fand.
Auf dem Platz an der Alten Straße wurde der Spielverkehr hauptsächlich abgewickelt. 1907 spielte dort der Club Heiterkeit Mehlis mit der Sparte Fußball. Nach dem ersten Weltkrieg wies sie eine ansprechende Spielkultur auf. Die Fußballer gingen anschließend mit Teilen der Germania 06 Mehlis zusammen und bildeten den Arbeiterturnverein Zella-Mehlis.
1931 spielte der ATV Zella-Mehlis gegen eine Wiener Mannschaft. Das Spiel wurde auf dem Sportplatz im Wilhelmstal ausgetragen und bei sehr guten Leistungen beider Mannschaften vor über 1000 Zuschauern von Wien mit 2:1 gewonnen.
Die Mitglieder durften bis 1933 Sport treiben, dann wurde der Verein aufgelöst: Die braunen Machthaber verhafteten Mitglieder wegen ihrer Gesinnung, jeglicher Spielverkehr wurde verboten.
Den meisten Zella-Mehlisern wird der Name „Eisenkraft“ noch durch die Sparte Ringen in Erinnerung sein. Dieser Klub hatte nach dem ersten Weltkrieg auch eine Fußballmannschaft gebildet, welche jedoch 1923 aufgelöst wurde.
Nicht unmittelbar zum Arbeitersport kann man die Germania 02 zählen, die von 1907 bis 1939 existierte und ebenfalls in der Alten Straße zu Hause war. Zwei Jahre spielten sie in der Arbeiterstaffel mit, ehe der Arbeitersportverband besondere Pflichtrunden austrug. Die Germania spielte zwar nur in der Kreisklasse, konnte aber über einen stattlichen Kreis von Anhängern verfügen. Höhepunkte bildeten Ortsderbys gegen andere Zella-Mehliser Vereine.
Bild: I. Jugendmannschaft des ATV Zella-Mehlis von 1922, v.l.n.r. Richard Haas, Erich Fleischer, Walter Herrmann, Robert Büchel, Erich Scarbata, Fritz Reuß, Walter Kollmann, Franz Schmidt, Karl Menz, Fritz Reinhard, Herbert Gerber.
Vielen Dank an Karl Menz für das einzige Dokument aus dieser Zeit.
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